Notsituationen, wie z.B. eine Pandemie, rücken das ans Licht, was vorher nicht sichtbar war. Das sind Chancen, die wir für uns nutzen können. Ich berichte, wie die aktuellen Umstände meinen Blick auf das Thema Introversion verändert bzw. geschärft haben.

Bei intersoft sind wir mitten im agilen Wandel. Team wird bei uns großgeschrieben, was ich extrem cool finde. Es macht einfach Spaß, in einem tollen Team zu arbeiten. Jedes Team hat dabei seine eigene Weiterentwicklungsgeschwindigkeit. Vor dem ersten Lockdown gab es die starke Tendenz, alles nur noch gemeinsam machen zu wollen. Einzelne Wände sind verschwunden, große Teambüros sind entstanden. Dann kam der große Knall. Von heute auf morgen haben wir ausschließlich mobil gearbeitet. Das konnte nur schiefgehen. Doch die Beobachtungen zeigen, dass die Teams nach einer extrem kurzen Umstellungsphase weiterhin funktionieren. Etliche Teams wurden sogar noch besser. Woran könnte das liegen? Den einen Grund gibt es nicht, die Interaktion von Menschen ist komplex. Ich möchte aus meinem Blickwinkel als introvertierter Mensch einen von vielen möglichen Erklärungsversuchen liefern.

Viele Kollegen finden im Homeoffice ein Arbeitsfeld vor, in welchem sie sich extrem wohlfühlen. Sie richten sich ihre Umgebung und ihren Arbeitstag viel stärker nach ihren eigenen Bedürfnissen ein, als es im Büro möglich war. Für uns introvertierte Menschen sind Ruhephasen notwendig, um wichtige Energie zu tanken. Reize von außen beschäftigen das Gehirn von Introvertierten besonders stark, setzen es unter Vollast. Sie wirken auf Dauer sogar erschöpfend. Introvertierte können in einer ruhigen, reizarmen Umgebung viel besser, fokussierter nachdenken und erzielen Ergebnisse, mit denen sie selber zufrieden sind. Das macht sie glücklich und motiviert sie.

Mittlerweile haben wir bei intersoft die Strategie mobile first. D. h. auch zukünftig, unabhängig von Pandemien, ist die erste Wahl das mobile Arbeiten im persönlichen Büro. Das kommt nicht nur mir, sondern auch ganz vielen Kollegen sehr entgegen. Wie wir uns in den Teams organisieren, ist uns überlassen. Auch das wird von den Bedürfnissen der Teammitglieder abhängig sein. Es wird Tage geben, an denen wir uns zum gemeinsamen Arbeiten wieder im Büro treffen. Diese persönlichen Treffen sind ein wichtiger Bestandteil der Teamarbeit und fehlen derzeit, auch den introvertierten Menschen unter uns. Es wird aber weiterhin viele Möglichkeiten geben, Energie in selbst gewählten Ruhephasen zu tanken. Diese gewonnene Energie können wir dann wieder gewinnbringend für das Team und das Unternehmen einsetzen. Ich finde es klasse, dass uns intersoft diese tolle Perspektive bietet, um damit auch die Potenziale der Introvertierten noch mehr zu nutzen.