Ich schreibe heute über ein Thema welches mich neulich wieder begeistert hat. Eine Kollegin aus einem anderen Team hat den Wunsch geäußert in meinem Team zu hospitieren. Sie wollte unsere Aufgaben und Themen näher verstehen und einen Einblick in unsere Arbeitsorganisation bekommen. Sie möchte ihren Blick für Themen schärfen und sich weiterbilden. Bei mir hat sie mit ihrer Idee direkt ein offenes Ohr gefunden genauso wie beim Rest des Teams. Und die zwei Wochen Hospitation sind für beide Seiten sehr erfolgreich abgelaufen. Die Kollegin hat nicht nur ihre gewünschten Einblicke bekommen, sondern hat mit ihrer Expertise auch uns bei unseren Themen voran gebracht. Also ergab sich eine Win-Win-Situation für alle.
Tue Gutes und rede darüber.
Dieses Erfolgserlebnis möchte ich nutzen, um an dieser Stelle Werbung für das Thema Hospitation zu machen.
Ich sehe viele Vorteile:
– Wissen kann verteilt oder neu aufgebaut werden
– Neugier und Inspiration werden gefördert
– Akzeptanz und Verständnis für andere Themenbereiche und Probleme werden gestärkt
– Netzwerke werden ausgebaut
– Blickwinkel werden erweitert
Und welche Nachteile gibt es durch Hospitationen? Mir sind keine bekannt.
Kritisch zu sehen ist vielleicht die Frage, ob man jemanden aus seinen Aufgaben für eine bestimmte Zeit rausnehmen kann. Es braucht Freiraum für die Hospitation in einem anderen Bereich. Die bestehende Arbeit muss für den Zeitraum umorganisiert oder von Kollegen übernommen werden. Aber organisiert werden kann das immer, schließlich geht jeder Kollege auch in den Urlaub. Vielleicht schwebt in manchen Köpfen auch noch die Sorge mit, dass die Zeit in einem anderen Team so schön ist, dass ein dauerhafter Wechsel gewünscht wird. Aber: Für mich kein Grund, das Thema nicht zu fördern. Lösungen wird es schon geben, wenn man nur will.
Gute Vorbereitung ist alles.
Der größte Mehrwert einer Hosptiation wird gewonnen, wenn die Zeit vorbereitet wird und die Zielsetzung der Hospitation allen Beteiligten klar ist. Sprich nicht nur der Zeitrahmen gesucht wird und der Rest sich selbst findet. Es macht Sinn sich zu überlegen wie die Hospitation gestaltet werden soll, welche Wünsche die Kollegen haben, wer welche Themen zeigt oder zusammen bearbeitet. Es können Einblicke in Teamstrukturen, Meetings, Projekte und fachliche Themen usw. gegeben werden. Vor Beginn der Hospitation sollten bereits die ersten Termine eingestellt werden, damit eine Struktur für die ersten Tage zustande kommt. Nach dem Start kann weiter zusammengeplant werden, welche Termine und Themen sinnig erscheinen. So kann aus der Hospitation ein gelungenes gemeinsames Anpacken und Weiterentwickeln werden.