Für das Fahren mit hoher Geschwindigkeit braucht es hohe Konzentration und schnelle Reaktionen. Für das Entwirren eines Wollknäuels braucht es vor allem Geduld und behutsame Schritte. Wie passt die Paradoxie zusammen?

Warum schreibe ich eigentlich davon?

In unserem großen Migrationsprojekt gibt es genau dieses Spannungsfeld. Als ich vor zwei Jahren dort eingestiegen bin, habe ich eine Situation aus komplexen Aufgaben, vielen Äbhängigkeiten, wenig Manpower, langem Modernisierungsstau, wenig Output und viel Frustration vorgefunden. Und gleichzeitig einen sehr hohen Projektdruck, da das Projekt ein klares Enddatum hatte. Heute sieht die Situation ganz anders aus, weil wir viel Arbeit reingesteckt haben.

Wie haben wir diese Situation aufgelöst?

Zunächst haben wir uns die Zeit für eine Analyse genommen und systemisch zerlegt, an welchen Ecken es Handlungsbedarf gibt. Heraus kam: Eigentlich an allen. Also haben wir uns in die Augen geschaut und die Veränderungen herbeigeführt. Wir haben zehn neue Kollegen eingearbeitet und unsere Arbeitsmethodik komplett geändert. Wir haben Rollen und Verantwortlichkeiten im Team geklärt und geschärft. Parallelisierung und Modernisierung bei der thematischen Bearbeitung wurden vorangetrieben. Gleichzeitig haben wir an der übergreifenden Zusammenarbeit zwischen den intersoft und den WWK Kollegen gearbeitet. Projektpläne wurden verändert und an die Arbeitsprozesse angepasst. Diese ganzen Einzelteile haben wir Schritt für Schritt zu einem funktionierenden Ganzen zusammengefügt. Das war ein Kraftakt, denn der Projektdruck ist mit ablaufender Zeit noch gestiegen. Es waren zeitgleich schnelle Reaktionen genauso wie an anderer Stelle ein behutsames startegisches Vorgehen nötig.

Und heute?

Heute arbeiten wir effektiv, reibungsfreier und auch zufriedener in diesem großen Projekt. Wir erreichen unsere Ziele. Den agilen Prinzipien bleiben wir treu und setzen auf beständige Reflexion und kontinuierliche Verbesserung.

Wer mehr erfahren möchte, wie so eine systematische Zerlegung funtioniert, ist herzlich willkommen zu unserem nächsten „Legacy & Innovation“-Meetup am 23. Februar 2022.