Wie? Noch einmal eine lange Reise, bevor die schulpflichtige Zeit beginnt? Wir sind mit unseren Kids schon immer im Van unterwegs, aber die langen Reisezeiten ohne Ferienstress gingen dieses Jahr zu Ende. Der Große kommt zur Schule. Uns war es wichtig, vor dem Schulstart noch einmal eine besondere Reise zu machen, in der wir viel Zeit als Familie verbringen können. Wer sind wir jetzt? Meine Frau, zwei Kids (zur Reisezeit sechs und drei Jahre alt) und ich bin Rico und arbeite seit ein paar Jahren bei intersoft als Product Owner. Mein Verantwortungsbereich ist alles, was sich bei uns um das Thema Dokumentenoutput dreht.
Wie bekommt man Familie, Reisen und Arbeiten zusammen? Die Antwort darauf: Workation. In meinem Bericht möchte ich euch ein paar Einblicke in den Reisealltag geben. Dafür habe ich ein paar arbeitsalltägliche und technische Tipps, die mir geholfen haben. Natürlich habe ich auch einige Dinge gelernt, die ich mit euch teilen möchte. Und zum Schluss ist mir noch ein Anliegen wichtig, bei dem ich vorher gedacht habe, es sei selbstverständlich. Daher lest bis zum Ende.
Aus der Idee wird Elternzeit und #Workation
Wir begeben uns acht Wochen auf Reisen zum Schwarzen Meer und zurück. Aber wie geht das? Bei intersoft gibt es die Möglichkeit, 12 Wochen im Jahr im EU-Ausland zu arbeiten. Meine Frau ist Erzieherin und arbeitet in einer Kita, mobiles Arbeiten ist demnach schwierig. Also Elternzeit für meine Frau und mobile Work für mich. Meine Teamkolleg:innen stehen dahinter und zusammen mit meinem Vorgesetzten haben wir eine coole Lösung entwickelt. Der Plan war, vier Wochen von Montag bis Mittwoch zu arbeiten und danach vier Wochen Urlaub zu genießen. Wichtig für mich war, dass neben der Arbeit genug Zeit für die eigentliche Idee bleibt. Dabei haben mich alle toll unterstützt. Vielen Dank an mein Team Voyager, dass wir Termine danach angepasst haben und dass ihr Teile meines Verantwortungsbereiches in der Zwischenzeit übernommen habt!
Mobile Work und Park-Office, so war das nicht geplant
Über die Slowakei, Ungarn und Rumänien soll es ans Schwarze Meer gehen. Also fuhren wir direkt am Freitag nach der Arbeit los. Ziel war es, bis Montag irgendwo anders mit gutem Internet zu sein. Das Wochenende in Tschechien und der Slowakei war toll. Eigentlich stehen wir gern frei, aber für die Arbeit suchten wir uns einen Campingplatz in der Slowakei aus. Internet war ok, der Platz war eine Baustelle und ein spontaner Besuch im Krankenhaus am ersten Arbeitstag war so auch nicht geplant, aber leider ein Punkt in der Tagesordnung. Im Krankenhaus wurde uns gut geholfen und die Reise konnte weiter gehen. Danach war allerdings klar: Auf der Baustelle wollen wir nicht bleiben. In der Nähe haben wir schöne Plätze zum Übernachten gefunden und tagsüber sind wir dann nach Bojnice gefahren. Einen Tag hat die Familie den Zoo besucht, den anderen Schloss Weinitz und ich habe auf dem Parkplatz gearbeitet. Also mobile Work = Park Office. Am Mittwoch war dann schon die erste Arbeitswoche geschafft.
In Rumänien fangen die Wochenenden am Mittwoch an
Ich bin schon immer dafür, dass das Wochenende am Mittwoch beginnt und das war ja gerade der Fall. 🙂
Also ging es weiter Richtung Hohe Tatra: Berge, Seen, Wanderung, Wasserfälle, Höhlen und weiter nach Ungarn. Dort war wieder die Überlegung, ein Campingplatz für drei Tage Arbeit zu suchen. Aber auch das ging schief, schlechtes Internet (ähnlich wie in Deutschland), Party People überall und die Ruhe, die wir suchten, haben wir nicht gefunden. Also am Sonntag weiter nach Rumänien, Internet kaufen und dann einmal weniger Autofahren. Der Plan ging auf. Eine 4-Wochen-Flatrate hat sechs Euro gekostet. Zudem haben wir dieses Mal auch einen tollen Campingplatz gefunden. Bis zum Ende der Arbeitswoche sind wir dort geblieben.
Überhitzter Router – Arbeitet der überhaupt?
Das Wochenende war der Hammer. Transsilvanische Alpen sind sooo schön. Wir sind bei Passstraßen „Transalpinen“ und „Transfăgărășan“ gefahren. Das kann man nicht in Worte fassen. Die müsst ihr selbst fahren! Fürs Arbeiten haben wir wieder einen Stellplatz angefahren, diesmal mit Pool für die Kids. Arbeiten ging dort recht gut, aber die Hitzewelle hatte uns nun auch erreicht. Zeit zum Fahren in die kühleren Berge hatten wir nicht, also musste das Arbeiten von hier aus gehen. Das funktioniert gut… ok, man muss zwischen den Meetings mal kurz in den Pool springen… aber das weiß ja keiner 🙂 Was mich allerdings doch geärgert hat, ist, dass der Router überhitzte und dies natürlich bei dem wichtigsten Managementmeeting. Dadurch war die Verbindung etwas abgehackt, aber im Großen und Ganzen konnte ich mein Anliegen erklären. Nur ärgerlich, dass es genau bei diesem einen Meeting passieren musste. Für den Rest der Reise habe ich den Router über das Lüftungssystem von unserem Van gekühlt. Wir haben ein System, das die etwas kühlere Luft unter dem Auto ansaugt und dann im Van verteilt. Vom da an hatte der Router seinen Platz direkt auf einem Lüftungsausströmer. Das Gerät hat keine Probleme mehr gemacht und alle weiteren Meetings liefen reibungslos.
Recruiting und Meer
Rumänien ist großartig, keine Frage, hier bleiben wir länger. Internet ist gesichert und funktioniert auch in den Bergen auf 2000 Meter Höhe. Aber wir wollten ja ans Meer. Es hatte heftig geregnet. Wege und Straßen waren ohne 4×4 nicht richtig machbar, aber nach etwas längerer Suche haben wir einen schönen Stellplatz bei Corbu direkt an der Steilküste gefunden. Hier blieben wir bis zum Urlaub. Die Arbeitswoche war einfach, Internet hat funktioniert, die Kids hatten Spaß am Strand und ich hatte einen tollen Arbeitsplatz an der Steilküste. Mein letzter Termin vor dem Urlaub war ein Recruitinggespräch am Meer. Die Umgebung und Stimmung haben zu einem tollen Gespräch geführt und nach weiteren Gesprächen haben wir ein neues Teammitglied gefunden … eventuell trug auch das Meer seinen Teil dazu bei.
Feierabend und Urlaub
Urlaub… die 12 Wochen haben wir nicht ausgeschöpft, aber wir können nun das EU-Ausland verlassen. Weiter ging es dann über Nord Mazedonien, Albanien, Montenegro, Bosnien Herzegowina und irgendwann nach Hause. Im Urlaub wurde der Alltag etwas einfacher, wir mussten uns um viele organisatorische und technische Themen für die Umsetzung des mobilen Arbeitens nicht mehr kümmern. Für meinen nächsten Workation-Trip bin auf jeden Fall gut vorbereitet.
Damit auch ihr an einige Dinge denkt, habe ich im nächsten Abschnitt für euch zusammengefasst, wie der Arbeitsalltag im Detail aussah und welche Technik ich genutzt habe.